Dachbegrünung selbst machen – Anleitung für Einsteiger
- Warum eine Dachbegrünung sinnvoll ist
- Welche Dächer eignen sich?
- Materialien und Werkzeuge
- Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Kosten und Fördermöglichkeiten
Dachbegrünung selbst machen: Schritt-für-Schritt-Anleitung für Einsteiger
Gründächer sind nicht nur schön anzusehen, sie verbessern auch das Mikroklima, sparen Energie und bieten Lebensraum für Insekten. Mit etwas handwerklichem Geschick gelingt eine einfache, extensive Dachbegrünung auch in Eigenleistung. Hier erfährst du Schritt für Schritt, wie du startest – von der Abdichtung bis zur letzten Pflanze.
Warum eine Dachbegrünung sinnvoll ist
- Hitzeschutz: Pflanzenschicht wirkt wie eine natürliche Klimaanlage.
- Wasserrückhalt: Regenwasser wird gespeichert und verzögert abgegeben.
- Schutz der Abdichtung: UV-Schutz und geringere Temperaturspitzen erhöhen die Lebensdauer.
- Biodiversität: Lebensraum für Insekten und Vögel – besonders mit heimischen Arten.
Welche Dächer eignen sich?
- Ideal sind Flachdächer und Dächer bis ca. 15° Neigung.
- Tragfähigkeit prüfen: je nach Aufbau ca. 60–150 kg/m² zusätzlich.
-
Abdichtung muss intakt und wurzelfest sein.
Tipp: Im Zweifel Statik und Abdichtung fachlich prüfen lassen.
Materialien und Werkzeuge
Für eine extensive Dachbegrünung benötigst du:- Wurzelfeste Dachabdichtung & Wurzelschutzfolie
- Drainageschicht (Platten oder Schüttung, z. B. Lava/Bims)
- Filtervlies
- Extensivsubstrat – ideal ist unser Dachsubstrat extensiv Premium, speziell entwickelt für leichte, robuste Begrünungen
- Pflanzen: Sedum-Arten, trockenheitsverträgliche Kräuter und Gräser
- Werkzeuge: Schaufel, Schubkarre, Cuttermesser, Handschuhe, Rechen, Gießschlauch
1. Dachabdichtung vorbereiten
Bevor die eigentliche Begrünung beginnt, ist eine sorgfältige Vorbereitung der Dachfläche entscheidend. Zunächst sollte das Dach gründlich gereinigt werden: Entferne Laub, Kies, alte Substratreste oder sonstige Verschmutzungen, damit die Abdichtung später vollflächig aufliegt. Anschließend erfolgt eine Sichtprüfung auf mögliche Schäden wie Risse, Beulen oder undichte Anschlüsse. Diese müssen vor dem weiteren Aufbau fachgerecht repariert werden, da selbst kleine Undichtigkeiten langfristig zu Feuchtigkeitsschäden führen können. Ist das Dach intakt, wird eine wurzelfeste Schutzfolie ausgelegt. Achte darauf, dass sie überlappend verlegt wird, um eine geschlossene Schutzschicht zu bilden. An allen Randbereichen und Aufkantungen sollte die Folie sorgfältig angepasst und hochgezogen werden, damit keine Lücken entstehen. Nur wenn die Abdichtung zuverlässig ausgeführt ist, lässt sich eine langlebige und sichere Dachbegrünung aufbauen.
- 1 Dachfläche reinigen (Laub, Kies, Schmutz entfernen).
- 2 Sichtprüfung auf Risse, Beulen, undichte Anschlüsse.
- 3 Wurzelschutzfolie überlappend verlegen (Randaufkantungen beachten).
2. Wurzelschutz und Drainage verlegen
- 1 Wurzelschutz an Durchdringungen (Gullys, Attika) sauber anschließen.
- 2 Drainageelemente vollflächig auslegen (Stöße schließen).
- 3 Wasserläufe zu Abläufen freihalten; ggf. Kiesstreifen als Wartungsweg/Brandschutz anlegen.
3. Filtervlies und Substrat aufbringen
- 1 Filtervlies über Drainage legen (verhindert Verschlämmung).
- 2 Substrat einbringen und gleichmäßig verteilen:
- Extensive Begrünung: 6–12 cm Aufbauhöhe (je nach System).
- Tipp: Mit unserem Dachbegrünungsset extensiv Einschicht 18 m² erhältst du alle Komponenten in einem Paket – ideal für Einsteiger.
- 3 Oberfläche mit Rechen planieren, nicht verdichten.
4. Bepflanzung auswählen und einsetzen
- Vegetationsmatten: schnell geschlossenes Bild, einfach ausrollen und andrücken.
- Stecklinge/Saat: günstiger, braucht Anwachspflege und Geduld.
- Pflanzenpalette (Beispiele): Sedum album, S. spurium, S. acre; Thymus serpyllum; Festuca ovina.
- Setzen: In feuchtes Substrat pflanzen/ausbringen, anschließend gründlich angießen.
Die Wahl der Pflanzen ist entscheidend für den Erfolg deiner Dachbegrünung. Für extensive Gründächer eignen sich robuste, trockenheitsverträgliche Arten wie Sedum, Thymian, Hauswurz oder niedrig wachsende Gräser. Sie kommen mit wenig Wasser und Nährstoffen aus und bilden schnell geschlossene Pflanzendecken. Besonders attraktiv sind bienen- und insektenfreundliche Pflanzen wie Thymian oder Sedum, die zusätzlich einen wertvollen Beitrag zur Biodiversität leisten. Du kannst zwischen Stecklingen, Saatgut, einzelnen Jungpflanzen oder vorkultivierten Vegetationsmatten wählen. Letztere sind besonders einsteigerfreundlich, da sie sofort eine dichte Begrünung schaffen und den Pflegeaufwand in der Anfangszeit reduzieren. Achte darauf, die Pflanzen in feuchtes Substrat zu setzen, gleichmäßig zu verteilen und in den ersten Wochen regelmäßig zu gießen, damit sie gut anwachsen und dauerhaft gedeihen.
Tipp für Einsteiger: Mit unserem Dachsubstrat extensiv Premium und dem Dachbegrünungsset extensiv Einschicht 18 m² erhältst du die optimalen Produkte für einen sicheren und erfolgreichen Start.
Jetzt Produkte entdecken und dein Gründach-Projekt beginnen!
5. Pflege und Bewässerung
- Anwässern: In den ersten 4–6 Wochen regelmäßig gießen (wetterabhängig).
- Pflegegänge (1–2×/Jahr): Unkräuter entfernen, Nährstoffstatus prüfen, Abläufe kontrollieren.
- Nachsaat/Nachpflanzung bei Lücken; ggf. im Frühjahr leicht düngen (spez. Gründachdünger).
Kosten und Fördermöglichkeiten
- Die Kosten für eine extensive Dachbegrünung hängen stark von der Dachgröße, dem Systemaufbau und den gewählten Pflanzen ab. Für Material solltest du bei DIY-Projekten mit etwa 40–60 €/m² rechnen. Hinzu kommen ggf. Transport- oder Zusatzkosten für Statikprüfungen. Wer ein Komplettpaket bevorzugt, findet mit unserem Dachbegrünungsset extensiv Einschicht 18 m² eine einfache und preislich attraktive Lösung.
- Viele Kommunen und Städte fördern Gründächer finanziell, da sie einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Regenwasserbewirtschaftung leisten. Förderungen können direkte Zuschüsse, vergünstigte Kredite oder reduzierte Niederschlagswassergebühren sein. Die Bedingungen sind jedoch regional sehr unterschiedlich. Daher lohnt es sich, bereits vor Projektstart beim zuständigen Bauamt oder Umweltamt nach aktuellen Förderprogrammen zu fragen. Oft können so mehrere hundert Euro pro Projekt eingespart werden.
Mit dem richtigen Schichtenaufbau, passenden Pflanzen und etwas Pflege verwandelst du dein Dach in eine robuste, pflegeleichte Grünfläche. Starte klein, arbeite sauber in der Schichtfolge – dann bleibt dein Gründach lange schön und funktional.